Studien zum ehrenamtlichen Engagement
Freiwilligensurvey 2019
Der Deutsche Freiwilligensurvey (FWS) ist eine repräsentative Befragung zum freiwilligen Engagement in Deutschland, die sich an Personen ab 14 Jahren richtet. Freiwillige Tätigkeiten und die Bereitschaft zum Engagement werden in telefonischen Interviews erhoben und können nach Bevölkerungsgruppen und Landesteilen dargestellt werden. Außerdem können die Engagierten und Personen, die sich nicht bzw. nicht mehr engagieren, beschrieben werden. Darüber hinaus können Veränderungen in den Formen und Kontexten des freiwilligen Engagements nachgezeichnet werden. Der Freiwilligensurvey ist damit die wesentliche Grundlage der Sozialberichterstattung zum freiwilligen Engagement.
Downloads:
Der deutsche Freiwilligensurvey 2019 (PDF, 336 Seiten, 2,0 MB
Freiwilligensurvey 2019 - Zentrale Ergebnisse (PDF, 57 Seiten, 1,3 MB)
Freiwilligensurvey 2019 Kurzbeschreibung des Scientific Use Files (PDF, 29 Seiten, 0,5 MB)
Studie zur Internetnutzung und der Bindung Ehrenamtlicher
Das Europäische Institut für Sozioökonomie e.V. untersuchte anhand einer Online-Befragung unter Ehrenamtlichen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), inwieweit die Nutzung des Internets die Bindung der Ehrenamtlichen an das DRK beeinflusst. Die Bindung wirde anhand der Spendenbereitschaft der Ehrenamtlichen, der bekundeten Bereitschaft zur Ausdehnung des Ehrenamts und der Zufriedenheit mit dem ehrenamtlichen Engagement multidimensional gemessen. Demnach hat eine intensive ehrenamtsbezogene Nutzung des Internets einen bindungsverstärkenden Effekt, nicht aber die Intensität der Internetnutzung für die Freizeitgestaltung.
Download: Studie zur Internetnutzung und der Bindung Ehrenamtlicher
Zivilgesellschaft und Junge Engagierte
Was erwarten jungen Menschen von einem freiwilligen Engagement? Dieser Frage ist das Deutsche Jugendinstitut in der sechsten Ausgabe von 'Zivilgesellschaft KONKRET' "Zivilgesellschaft und Junge Engagierte" nachgegangen. Die Schriftenreihe der Bertelsmann Stiftungen beleuchtet verschiedene Aspekte von freiwilligem Engagement.
Beim ganzheitlichen Blick auf Orte von Engagement ging es um die Erprobung und das Lernen von Engagement. Die Studie enthält zudem Daten zum Zusammenhang von Bildungsstatus und Engagement. Annahmen, dass sich Jugendliche mit Migrationshintergrund generell weniger in der Schule engagieren als andere, wird widersprochen. Ob sich Jugendliche engagieren, ist der Studie zufolge nicht zufällig. Die Entscheidung für ein Engagement von Jugendlichen hänge vielmehr vom sozioökonomischen Status, der Bildungsqualifikation und der Einbindung in soziale Netzwerke, wie Familie, Freundeskreis oder eine Religionsgemeinschaft ab.
Weitere Informationen: www.bertelsmann-stiftung.de
Wirkungsstudie Service Learning: Wie lassen sich Unterricht und Bürgerengagement verbinden?
Service Learning bezeichnet das Engagement von Schülerinnen und Schülern z.B. für Kinder, Senioren oder im Umweltschutz in Verbindung mit ihrem Unterrich. Die Wirkungsstudie Service Learning von Prof. Dr. Karsten Speck von der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und Prof. Dr. Ullrich Bauer von der Universität Duisburg-Essen im Auftrag der Aktiven Bürgerschaft legt repräsentative Forschungsergebnisse über das Bildungskonzept an Schulen in Deutschland vor. Welche Schülerinnen und Schüler engagieren sich? Welche Wirkung hat Service Learning auf ihre Bildungs- und Engagementbereitschaft?
Für die Studie wurden rund 2.000 Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Klasse aus Nordrhein-Westfalen befragt.
Download: Wirkungsstudie Service Learning (pdf)
Vereine, Stiftungen und Co: Die neuen Bildungspartner?
Rund 16 Millionen Menschen engagieren sich ehrenamtlich im Bildungsbereich. Sie sind organisiert in knapp 300.000 gemeinnützigen Organisationen. Damit ist Bildung das zweitwichtigste Engagementfeld in Deutschland. Die Studie "Vereine, Stiftungen und Co: Die neuen Bildungspartner?" der Bertelsmann-Stiftung untersucht den Bereich umfassend.
Download: Studie Vereine, Stiftungen und Co: Die neuen Bildungspartner
Der Ältesten Rat - Die Generali Hochaltrigenstudie
Das Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Kruse hat die Generali Hochaltrigenstudie mit dem Titel "Der Ältesten Rat" konzpiert und im Frühjahr 2014 durchgeführt. In rund zweistündigen biografischen Interviews wurden 400 Personen zwischen 85 und 99 Jahren befragt. Dabei zeigte sich, dass ein mitverantwortliches Leben im hohen Alter nicht endet. Ganz im Gegenteil, so sei die Bereitschaft von über 85-Jährigen, sich aktiv für andere einzubringen und die Gesellschaft mitzugestalten, sogar sehr stark ausgeprägt.
Im zweiten Teil der Studie wurden außerdem Mitarbeitende in Kommunen, Kirchen, Vereinen, Organisationen und Verbänden zu Teilhabemöglichkeiten von über 85-Jährigen und den Grenzen und Potenzialen der Teilhabe hochaltriger Menschen befragt.
Download: Der Ältesten Rat - Die Generali Hochaltrigenstudie
Studie zur Qualifizierung von Ehrenamtlichen
In Niedersachsen werden von unterschiedlichen Trägern vielfältige Qualifizierungsmaßnahmen für Ehrenamtliche angeboten; Erkenntnisse zu deren Qualität und vor allem zum Bedarf lagen bisher kaum vor. Im Rahmen eines gemeinsam vom Land Niedersachsen und der Klosterkammer Hannover finanzierten Forschungsprojekts ist ein Forschungsteam der Universität Oldenburg folgenden Fragestellungen nachgegangen:
- Welche Qualifizierungsangebote für Ehrenamtliche gibt es bereits im Land Niedersachsen?
- Wie werden die Qualifizierungsangebote für Ehrenamtliche im Land Niedersachsen von den Teilnehmenden bewertet?
- Welcher konkrete Bedarf an Qualifizierungsangeboten für Ehrenamtliche besteht im Land Niedersachsen?
- Welche Qualitätsstandards und Empfehlungen gibt es hinsichtlich der Qualifizierungsangebote für Ehrenamtliche?
Im Zuge des Projekts wurden 3.554 Ehrenamtliche mit und ohne Qualifizierungserfahrungen befragt und 27 Expert*inneninterviews geführt. Mit Abschluss des Projekts stehen die Untersuchungsergebnisse und die daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen in Form einer Online-Broschüre zur Verfügung.
Studie zur Internetnutzung und der Bindung Ehrenamtlicher
Das Europäische Institut für Sozioökonomie e.V. untersuchte anhand einer Online-Befragung unter Ehrenamtlichen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), inwieweit die Nutzung des Internets die Bindung der Ehrenamtlichen an das DRK beeinflusst. Die Bindung wirde anhand der Spendenbereitschaft der Ehrenamtlichen, der bekundeten Bereitschaft zur Ausdehnung des Ehrenamts und der Zufriedenheit mit dem ehrenamtlichen Engagement multidimensional gemessen. Demnach hat eine intensive ehrenamtsbezogene Nutzung des Internets einen bindungsverstärkenden Effekt, nicht aber die Intensität der Internetnutzung für die Freizeitgestaltung.
Download: Studie zur Internetnutzung und der Bindung Ehrenamtlicher
Studie zum Engagement in der Freien Wohlfahrtspflege
In der Studie "Engagement in der Freien Wohlfahrtspflege. Empirische Befunde aus der Terra incognita eines Spitzenverbandes" beschäftigen sich die Sozialwissenschaftler Holger Backhaus-Maul, Dr. Karsten Speck, Miriam Hörnlein und Maud Krohn mit den unterschiedlichen Ausprägungen, Vorstellungen und Deutungen von Engagement in der Freien Wohlfahrtspflege, sowie der Steuerung und Förderung von Engagement. Die empirische Studie untersuchte anhand von qualitativen und quantitativen Methoden das Engagement anhand eines exemplarisch ausgewählten Spitzenverbandes und seiner Landesverbände. Für die Untersuchung wurden 2.276 soziale Organisationen der Freien Wohlfahrtspflege befragt, um ein umfassendes Bild über das Engagement von mehr als drei Millionen Engagierten im Bereich der Freien Wohlfahrtspflege zu geben.
Engagement in der Freien Wohlfahrtspflege. Empirische Befunde aus der Terra incognita eines Spitzenverbandes
Springer Verlag, 2015, 621 Seiten
Erhältlich als Softcover (49,99 Euro) und eBook (39,99 Euro) über www.springer.com
Studie "Zivilgesellschaftliches Engagement im Lebenszyklus"
Vor dem Hintergrund einer älter werdenden Bevölkerung hat das Europäische Institut für Sozioökonomie e.V. den möglichen wandel zivilgesellschaftlichen Engagements näher betrachtet. Anhand einer Online-Befragung unter ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) wurde die Entwicklung zivilgesellschaftlichen Engagements über den Lebenszyklus untersucht. Dabei wurde deutlich, dass sich das zivilgesellschaftliche Engagement etwa mit dem 40. Lebensjahr der Ehrenamtlichen intensiviert. Zudem verschieben sich die Motive für ehrenamtliches Engagement im Laufe des Lebens von extrinsisch-egoistischen hin zu altruistischen Motiven.
Download: Diskussionspapier Nr. 6 "Zivilgesellschaftliches Engagement im Lebenszyklus"
Studie "Zivilgesellschaft in Zahlen (ZiviZ)"
Der Stifterverband für die Deutsche Wirtschaft, die Bertelsmann Stiftung und die Fritz Thyssen Stiftung haben im Jahr 2011 erstmals die Studie "Zivilgesellschaft in Zahlen" durchgeführt. Demnach engagieren sich mehr als 17,5 Millionen deutsche Bürgerinnen und Bürger in mehr als 600.000 Organisationen. Dabei handelt es sich in 97 Prozent der Organisationen um Vereine. Die ZiviZ-Studie kommt zu dem Ergebnis, dass freiwilliges Engagement kein Auslaufmodell, sondern der Regelfall in Deutschland sei. Die Bedeutung von Stiftungen, gmemeinnützigen GmbHs und Genossenschaften nehme in den letzten Jahren immer mehr zu.
Motive des bürgerschaftlichen Engagements
Das Institut für Demoskopie Allensbach hat im August 2013 eine bevölkerungsrepräsentative Umfrage über die Motive des bürgerschaftlichen Engagements durchgeführt. Die Studie belegt, dass sich freiwilliges Engagement schon früh im Leben verankert. Dabei steht für Bürgerinnen und Bürger die Freude an der Tätigkeit für andere im Vordergrund. Neben altruistrischen Antrieben sind aber auch selbstbezogene Motive, insbesondere die Möglichkeit, bei einer freiwilligen Tätigkeit Kontakte zu pflegen, wichtig für die Befragten.
Generali Engagementatlas 2015
Der Generali Engagementatlas 2015 basiert auf einer vom Generali Zukunftsfonds mitgestalteten Erhebung des Instituts für sozialwissenschaftliche Analysen und Beratung (ISAB).
Einige Ergebnisse:
- Bundesweit gibt es rund 3.400 Engagement unterstützende Einrichtungen – in großer Vielfalt und regional unterschiedlich verteilt, kein Modell ist "Best Practice".
- Die große Mehrheit der Einrichtungen klagt über finanzielle und personelle Engpässe.
- Weder arbeiten die Einrichtungen in ausreichendem Maße zusammen, noch finden in befriedigender Weise Kooperationen mit Verwaltung und Unternehmen statt.
Wichtiger Bestandteil des Generali Engagementatlas 2015 sind Handlungsempfehlungen der Herausgeber an Bund, Länder und Kommunen – etwa die, die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements als kommunale Pflichtaufgabe festzulegen, da das bürgerschaftliche Engagement eine immer wichtigere Ressource der Daseinsvorsorge werde. Engagement unterstützende Einrichtungen werden aufgefordert, sich unabhängiger von öffentlichen Fördergeldern zu machen, etwa durch Unternehmenskooperationen, sich stärker für die Nutzung von Synergien zu öffnen und sich als treibende Kraft in die Schaffung von Engagementregionen einzubringen.
Gar nicht so anders!
Gar nicht so anders! – Ergebnisse einer vergleichenden Studie freiwilliger Mitarbeiter/innen christlicher, islamischer und nicht-religiöser gemeinnütziger Organisationen.
Personen mit Migrationshintergrund und Angehörige nicht-christlicher Religionsgemeinschaften sind nicht nur in Wohlfahrtsverbänden immer noch unterrepräsentiert; zugleich ist über die Motive freiwilliger Arbeit in dieser Bevölkerungsgruppe so gut wie nichts bekannt.
Dr. Jennifer Fietz, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie der TU Dortmund, hat sich in einer aktuellen Studie daran gemacht, über die Motive von Freiwilligen türkisch-islamischer Vereine aufzuklären und diese mit den Motiven von Freiwilligen der deutschen Wohlfahrtsverbände zu vergleichen. Sie erläutert die wichtigsten Ergebnisse der Studie.
Download: Studie "Gar nicht so anders!"(pdf)
Freiwilligensurvey 2014 zeigt überragende Werte
Der Deutsche Freiwilligensurvey stellt eine wesentliche Grundlage der Sozialberichterstattung zum freiwilligen Engagement in Deutschland dar. Die Befragung zum 4. Freiwilligensurvey fand im Jahr 2014 statt. Der Freiwilligensurvey wird seit 1999 alle fünf Jahre vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Auftrag gegeben. Er ist die größte Untersuchung in Deutschland zur Zivilgesellschaft sowie zum freiwilligen, bürgerschaftlichen und ehrenamtlichen Engagement.
Im Zusammenhang mit dem Freiwilligensurvey 2014 stehen folgende Materialien zum Download zur Verfügung:
Download
Pressemitteilung Niedersächsisches Sozialministerium (PDF)
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Freiwilligensurvey-2014-Kurzfassung (PDF)
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Freiwilligensurvey-2014-Langfassung (PDF, 3 MB)
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reiwilligensurvey-2014-Tabellenanhang (PDF, 2,5 MB)
Download
Freiwilligensurvey-2014-Länderbericht (inkl. Niedersachsen) (PDF)
Erster Engagementreport "Jugendliche digital"
Jugendliche und junge Erwachsene, die mit Smartphones, Social Media und Online-Medien aufgewachsen sind - sogenannte Digital Natives - nutzen diese Kommunikationsmedien ganz selbstverständlich. Wie sie die digitalen Medien auch für ihr Engagement einsetzen und für welche Themen sie sich engagieren haben Telefónica Deutschland und betterplace lab nun im ersten Engagementreport "Jugendliche digital" aufbereitet.
Dem Report nach sind digitale Medien für 69 Prozent der Jugendlichen beispielsweise ein neues Mittel, um die Welt für alle besser zu machen. Im Engagementreport haben die Autoren viele Beispiele für Engagement mit digitaler Unterstüzung zusammengetragen, die von einem Online-Portal für Schülerpaten bis zu virtuellen Spendenrappern reichen. Dabei stellt der Report auch heraus, dass Jugendliche nicht unbedingt an traditionellen Engagementformen interessiert sind. So wollen sie sich für eine bessere Welt einsetzen, ohne dass damit ein Engagement in einem Verein oder einer Partei verbunden ist.
Der Report wendet sich an Organisationen, Stiftungen, Vereine und Unternehmen, Schulen und Universitäten, die sich mit dem gesellschaftlichen Engagement von Jugendlichen beschäftigen.
Download: Engagementreport "Jugendliche digital" (pdf, 5,2 MB)
Erfolgsbedingungen für die Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamt
Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlasten und unterstützen die Hauptamtlichen bei ihrer Arbeit. Das ist ein zentrales Ergebnis der Studie "Kooperation von Haupt- und Ehrenamtlichen in Pflege, Sport und Kultur", die das Bundesfamilienministerium in Auftrag gegeben hat und deren Ergebnisse am 26. Januar während einer Tagung mit dem Schwerpunkt Flüchtlingshilfe vorgestellt wurden.
Mit Ehrenamt und Hauptamt treffen zwei Arbeitsformen mit unterschiedlichen Ressourcen und Herangehensweisen aufeinander. Diese können sich gegenseitig unterstützen, ergänzen und bereichern. Die Studie macht klar: Insbesondere das Ehrenamt muss gefördert werden. In vielen hauptamtlich geführten Einrichtungen sorgt ehrenamtliches Engagement dafür, dass die Angebote reichhaltiger und die Beziehungen persönlicher werden. Damit kann der Zeitdruck, unter dem das hauptamtliche Personal vielfach steht, ein stückweit kompensiert werden.
Download: Erfolgsbedingungen für die Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamt (pdf)
Engagement im Quartier
Im Juni 2015 hat das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung ihre Studie "Engagement im Quartier" veröffentlicht. Die Untersuchung widmet sich der Frage, inwieweit bürgerschaftliches Engagemetn zur Entwicklung sozial benachteiligter Quartiere beitragen kann. Zudem wurde untersucht, welcher Stellenwert dem freiwilligen Engagement insbesondere in den Bereichen Bildung und Integration zukommt. Teil der Studie war zudem ein Blick auf die Faktoren, die die Erschließung von Engagementpotenzialen aller Bevölkerungsgruppen begünstigen und wie insbesondere das Engagement von Menschen mit Migrationshintergrund gestärkt werden kann.
Studie "Kooperation von Haupt- und Ehrenamtlichen in der Arbeit mit Geflüchteten"
Die Studie der INBAS-Sozialforschung stellt zunächst die Relevanz der Thematik heraus und führt in die historische Entwicklung des ehrenamtlichen Engagements für Geflüchtete ein. Insbesondere wird hierbei auch auf das sogenannte Krisenjahr Mitte 2015 bis Mitte 2016 eingegangen sowie ein Blick in die Zukunft gewagt. Im Weiteren werden die Spezifika sowie verschiedenen Organisationsformen der ehrenamtlichen Arbeit mit Geflüchteten herausgestellt. Daraufhin wird umfassend auf die verschiedenen Funktionen und Einsatzbereiche sowohl von Haupt- als auch von Ehrenamtlichen eingegangen und die unterschiedlichen Rollen.
Als Ausblick stellt die Studie drei wichtige Schritte heraus, die in für eine Verbesserung der Kooperation von Haupt- und Ehrenamtlichen zu bewältigen sind. Diese sind zum einen die Entwicklung und das Herausstellen genauer Rollendefinitionen für Ehrenamtliche, die Öffnung der Verwaltungen für ehrenamtliches Engagement und zuletzt - und sehr wichtig - die Einbeziehung der Perspektive von Geflüchteten selbst und die Betrachtung des Beziehungsdreiecks zwischen Geflüchteten, Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen.
Download: Kooperation von Haupt- und Ehrenamtlichen in der Arbeit mit Geflüchteten (pdf)
Aktivität ist ansteckend
Es gibt relativ wenige Studien über die soziale Teilhabe und politische Partizipation von Deutschen mit und ohne Migrationshintergrund. Eine neue Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung stellt unter dem Titel "Aktivität ist ansteckend" ihre Ergebnisse vor. Etwa ein Fünftel der in Deutschland lebenden Bevölkerung hat eine Zuwanderungsgeschichte. Diese Menschen sind Teil der deutschen Gesellschaft, teilweise schon seit Jahrzehnten: Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer aller nach Deutschland Zugewanderten beträgt 2014 22,4 Jahre. (...) Dennoch gibt es relativ wenige Studien über das politische Verhalten und die Einstellungen von Deutschen mit Migrationshintergrund und in Deutschland lebenden Ausländern. (...)
Des Weiteren gibt es keine repräsentativen Studien über die Einstellungen von Muslimen, obwohl sie einen wachsenden Anteil an unserer Gesellschaft ausmachen. (...) Eine Studie des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge aus dem Jahr 2009, die im Auftrag der Deutschen Islam Konferenz durchgeführt wurde, schätzt (...), dass in Deutschland etwa 3,8 bis 4,3 Millionen Muslime leben. Das wäre ein Anteil von 4,6 bis 5,3 Prozent an der Bevölkerung. Etwa 45 Prozent der in Deutschland lebenden Muslime besitzen die deutsche, 55 Prozent verfügen über eine ausländische Staatsangehörigkeit.
Um belastbare Aussagen über die soziale und politische Partizipation von Deutschen mit Migrationshintergrund und in Deutschland lebenden Ausländern treffen und beide Gruppen mit Deutschen ohne Migrationshintergrund vergleichen zu können, hat die Konrad-Adenauer-Stiftung eine repräsentative Umfrage unter allen drei Teilgruppen durchgeführt.
Report Bürgerstiftungen - Fakten und Trends 2017
Wie viele Bürgerstiftungen es bundesweit gibt und wie es in den einzelnen Bundesländern aussieht, fasst der "Report Bürgerstiftungen - Fakten und Trends 2017" zusammen. Der Verein Aktive Bürgerschaft stellt basierend auf einer Erhebung aller Bürgerstiftungen, die den "10 Merkmalen einer Bürgerstiftung" des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen entsprechen, Fakten, Analysen und Grafiken zu Bürgerstiftungen bundesweit zusammen.
Der Verein Aktive Bürgerschaft hat den "Länderspiegel Bürgerstiftungen" veröffentlicht, in dem Fakten, Analysen und Grafiken zu Bürgerstiftungen in Deutschland zusammengefasst sind.
Download: Report Bürgerstiftungen in Deutschland. Fakten und Trends 2017 (pdf)
Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit
Sommer und Herbst 2015 waren in Deutschland durch ein beispielloses Engagement für Flüchtlinge geprägt. Die ehrenamtliche Flüchtlingsarbeit, die in den vorangegangenen Jahren bereits einen ungewohnten Zuwachs erfuhr, wurde zu einer gesellschaftlichen Bewegung. Doch wie veränderte sich durch diese Ereignisse das freiwillige Engagement für Flüchtlinge? Wer waren diese Menschen, die sich für Schutzsuchende einsetzten, was taten sie und was motivierte sie?
Im Rahmen der zweiten Studie »Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit« des Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) der Humboldt-Universität zu Berlin wurden Daten und Erkenntnisse zur Entwicklung des Engagements der Zivilgesellschaft für Geflüchtete gesammelt.
Insgesamt wurden fast 2.300 Engagierte online zu verschiedenen Themen befragt. Laut der Befragung findet ein großer Teil der Flüchtlingshilfe mit Angeboten einer niedrigschwelligen Orientierungs- und Ankunftshilfe statt. Dabei fällt auf, dass sich die Gruppe von Flüchtlingshelfer/innen zu 75% aus Frauen zusammensetzt. Weiterhin spielt auch das gesamtpolitische Engagement eine große Rolle, denn über 90% der Befragten wollen die Gesellschaft zumindest minimal verändern und ein Zeichen gegen Rassismus setzen.